Gotha Oettinger-Brauerei wird dicht gemacht
Autor: CB | Datum: 09.06.2022Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow nannte den Vorgang auf Twitter einen "unglaublichen Skandal". Der Gothaer Betrieb sei eine gut geführte Firma mit über 220 tariflich bezahlten guten Arbeitsplätzen. Auf Basis von Mehrwegangeboten arbeite die Brauerei in Gotha wirtschaftlich solide und schreibe schwarze Zahlen. "Nun will man mit Einweg mehr Rendite erwirtschaften. Den Betrieb und auch die Umwelt zerstören." "Die Ankündigung der Schließung der Brauerei hat uns sehr überrascht", sagte Jens Löbel, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten Thüringen. Die Gewerkschaft und der Betriebsrat würden die Pläne zeitnah begutachten und einen Gegenentwurf vorlegen. "Hier sollen Managementfehler der letzten Jahre mit noch größeren Fehlern ausgebügelt werden. Leidtragende sind die Beschäftigten und ihre Familien."
Oettinger hatte die ehemalige VEB-Brauerei in Gotha im Jahr 1991 übernommen. Zum 30. Jahrestag der Übernahme teilte das Unternehmen mit, es seien mehr als 100 Millionen Euro in den Standort, die Technik und die Logistik investiert worden. Damit sei die modernste und größte Braustätte Thüringens mit einem jährlichen Ausstoß von rund 1,4 Millionen Hektolitern entstanden.