Thüringen Nach Razzia: Rechtsextreme Gruppe nicht mehr "funktionsfähig"

Thüringens Innenminister Georg Maier. Archiv-Foto: dpa
Thüringens Innenminister Georg Maier. Archiv-Foto: dpa
Autor: MR | Datum: 16.06.2022
Mit einem Großaufgebot hat die Polizei am Donnerstag in Thüringen, Schleswig-Holstein und Berlin Räume von Verdächtigen aus der rechten Szene durchsucht. Razzien gab es nach Angaben des Thüringer Landeskriminalamtes (TLKA) in insgesamt 26 Wohn- und Geschäftsräumen. Dabei waren mehr als 500 Beamte aus Thüringen sowie Spezialkräfte aus anderen Bundesländern im Einsatz. Tatverdacht bestehe wegen des Handels mit Betäubungsmitteln in Verbindung mit Geldwäsche sowie Verstoßes gegen das Waffengesetz. Ermittelt wird in fünf Verfahren gegen insgesamt zehn Beschuldigte. Sieben Haftbefehle wurden vollstreckt.

Thüringens Innenminister Georg Maier geht davon aus, dass die rechtsextreme Gruppe der Turonen Garde 20 damit nicht mehr funktionsfähig sei. Man habe ihnen quasi die Geldquelle genommen. Maier nannte die Razzia heute morgen im Antenne Thüringen Interview eine "sehr große und wichtige polizeiliche Aktion". Das zeige, das Thüringen hart gegen Drogenhandel und Rechtsextremismus vorgehe, diese Dinge würden laut dem Innenminister zusammenhängen. Die Razzia heute morge sei nicht der erste Schlag, sondern Teil einer ganzen Reihe an Aktionen.

Seit den frühen Morgenstunden wurden den Angaben zufolge Objekte in den Landkreisen Erfurt, Gotha, Weimar, Saale-Orla, Saalfeld-Rudolstadt, Schmalkalden-Meiningen, Eisenach sowie in Schleswig-Holstein und Berlin durchsucht.

Die Beamten stellten unter anderem Schreckschusswaffen und eine vermutlich scharfe Handfeuerwaffe mit Munition sicher. Zudem wurde Kryptowährung in noch unbekannter Höhe sichergestellt und bei sechs Beschuldigten Kontopfändungen veranlasst. Auch mehrere Mobiltelefone und Kryptohandys, eine größere Menge Bargeld, Computertechnik und Speichermedien, sowie eine kleine Menge Betäubungsmittel sichergestellt. Genauere Informationen lagen aufgrund der andauernden Einsatzmaßnahmen und der hohen Anzahl an Einsatzorten zunächst nicht vor.

In direktem Zusammenhang mit den Ermittlungen des Landeskriminalamtes führt die Kriminalinspektion Saalfeld ebenfalls Durchsuchungen wegen des Verdachts auf Drogenhandel durch. Im Zuge dieser Maßnahmen sollen zwei weitere Beschuldigte im Alter von 26 und 34 Jahren festgenommen werden.