Erfurt/Berlin Ramelow mit Kritik an eigener Partei
Autor: MR | Datum: 10.06.2022
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat ein Umdenken seiner kriselnden Linkspartei gefordert. Notwendig sei ein pragmatischer Politikansatz. «Realpolitik ist das, was wir tagtäglich machen müssen, wenn wir zu Wahlen antreten», sagte Ramelow dem Nachrichtenportal «The Pioneer» (Freitag). Wo Linke-Politiker für Mandate und Ämter kandidierten, müssten diese auch sichtbar sein wollen. «Das heißt, wir müssen auch den Willen haben, nicht nur nach außen mit Plakaten aufzutreten, sondern die Plakate auch zu verbinden mit etwas, was man spürt», sagte Ramelow.
Zugleich kritisierte er Fehlentwicklungen in der Geschichte der Partei. «Wir haben in den 15 Jahren, die wir existieren, ein paar Gründungsprobleme nicht bereinigt, nämlich dass die Frage, wer spricht für die Partei und wie organisiert sich die Partei eine Meinungsbildung, offen geblieben ist.» An dieser Frage sei letztlich auch die inzwischenn zurückgetretene Co-Chefin der Linkspartei, Susanne Hennig-Wellsow, gescheitert.
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